Trends zur Wechselbereitschaft auf dem Arbeitsmarkt in Österreich

Wie einfach es ist, Arbeitskräfte zu finden: Trends und Wechselbereitschaft in Österreich

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

  • 44 % der Beschäftigten in Österreich sind offen für einen Jobwechsel.
  • Ein großer Teil der jüngeren Arbeitnehmer hat eine hohe Wechselbereitschaft.
  • Der Fachkräftemangel sorgt für fertile Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt.
  • Flexibilität und Work-Life-Balance sind entscheidende Faktoren bei der Jobsuche.

Inhaltsverzeichnis

Wechselbereitschaft und Jobsuche in Österreich

Laut einer aktuellen Studie sind 44 % der Beschäftigten in Österreich grundsätzlich offen für einen Jobwechsel. Dies setzt sich zusammen aus:

  • 5 % der Befragten, die aktiv nach einem neuen Job suchen.
  • 22 %, die generell offen für neue Angebote sind.
  • 15 %, die einen Wechsel in Betracht ziehen, sofern sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern. 

Der Arbeitsklima-Index des IFES zeigt darüber hinaus, dass etwa 25 % der Beschäftigten konkret an einem Jobwechsel denken. Besonders in der Gastronomie und im Tourismus sind es sogar 40 % der Arbeitnehmer, die an einem Wechsel denken (IFES).

Wechselbereitschaft nach Altersgruppen und Branchen

Die Wechselbereitschaft variiert je nach Altersgruppe und Branche erheblich:

Gruppe/Bereich Wechselbereitschaft
Gesamt (alle Branchen) 25–44 %
Unter 25-Jährige 35–43 %
Über 45-Jährige 12 %
Gastronomie/Tourismus 40 %
Vertrieb/Ingenieurwesen 53–54 %
Handel/Industrie/Gesundheit ca. 25 %
Bankwesen/Polizei sehr niedrig

In der Region Wien sind etwa 30 % der Beschäftigten wechselbereit, während in Salzburg 24 % an einem Jobwechsel interessiert sind. In anderen Bundesländern liegen die Werte darunter (Arbeiterkammer).

Die einfache Jobsuche: Herausforderungen und Chancen

Die Chancen auf einen neuen Job hängen stark von der Qualifikation, Branche und Region ab. Akademiker:innen schätzen ihre Chancen deutlich höher ein (62 %), während nur 43 % der Beschäftigten mit Pflichtschulabschluss dasselbe tun (IFES).

Ein großes Hindernis für viele, die mit dem Gedanken eines Wechsels spielen, ist der anhaltende Fachkräftemangel. Im Jahr 2023 gab es über 200.000 offene Stellen in Österreich, und das Niveau bleibt laut Statistik Austria hoch (Statistik Austria).

Wer seine Chancen am Arbeitsmarkt als gering einschätzt, wird selten aktiv nach einem neuen Job suchen, selbst wenn er unzufrieden ist (Arbeiterkammer).

Beweggründe für einen Wechsel

Die Hauptgründe, die Arbeitnehmer dazu bewegen, über einen Jobwechsel nachzudenken, sind:

  • Eine schlechte Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ihres Unternehmens.
  • Unzufriedenheit mit dem Führungsstil, der Tätigkeit oder dem Einkommen.
  • Hoher Arbeitsdruck, schlechtes Betriebsklima oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Der Wunsch nach mehr Planbarkeit der Arbeitszeiten und einer besseren Work-Life-Balance.
  • Gesundheitliche Belastungen durch zu lange Arbeitstage (IFES).

Um das Verständnis der Wechselbereitschaft und der Jobsuche zu erweitern, ist es wichtig, aktuelle Trends im Arbeitsmarkt zu kennen:

  1. Flexibilität und hybride Arbeitsmodelle: Homeoffice und flexible Arbeitszeiten sind nicht nur erwünscht, sondern werden aktiv gefordert.
  2. Work-Life-Balance: Die Bedeutung der Work-Life-Balance nimmt zu. 2023 wollten 20 % der Vollzeiterwerbstätigen weniger arbeiten.
  3. Nachhaltigkeit und Werte: Insbesondere junge Arbeitnehmer:innen legen Wert auf eine nachhaltige Unternehmensführung.
  4. Psychische Gesundheit: Unternehmen investieren vermehrt in Angebote zur psychischen Gesundheit, um ihre Mitarbeitenden zu halten.
  5. Digitalisierung und Automatisierung: IT-, Datenanalyse- und KI-Kompetenzen sind zunehmend gefragt.
  6. Weiterbildung und lebenslanges Lernen: Der Erwerb neuer, insbesondere digitaler Fähigkeiten wird für einen erfolgreichen Jobwechsel entscheidend sein.
  7. Demografischer Wandel und Fachkräftemangel: Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen, was die Verhandlungsposition wechselwilliger Mitarbeiter:innen verbessert.

Fazit: Zahlen und Dynamik im österreichischen Arbeitsmarkt

Die Wechselbereitschaft in Österreich ist hoch, insbesondere unter jüngeren Arbeitnehmern und in bestimmten Branchen. Rund 25 bis 44 % der Beschäftigten denken über einen Wechsel nach, wobei diejenigen, die aktiv suchen, nur etwa 5 % ausmachen. Die Haupttreiber für Wechsel sind die Arbeitsbedingungen und die allgemeine Zufriedenheit mit dem Job. Der Fachkräftemangel und der Druck, Unternehmen in strategische Positionen zu bringen, schaffen ausserdem gute Bedingungen für offene Stellen.

Praktische Tipps für Recruiter und HR-Profis

  • Sei flexibel: Biete hybride Arbeitsmodelle an, um jüngere Talente anzuziehen.
  • Fokussiere auf Work-Life-Balance: Schaffe ein positives Betriebsklima und fördere die psychische Gesundheit.
  • Investiere in Weiterbildung: Unterstütze deine Mitarbeitenden darin, neue digitale Fähigkeiten zu erlernen.
  • Nutze Technologielösungen: Setze auf KI-gestützte Recruiting-Tools, um Prozesse zu automatisieren und die Suche nach Talenten zu optimieren.

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FAQ

Was sind die Hauptgründe für einen Jobwechsel in Österreich?
Die Hauptgründe sind Unzufriedenheit mit dem Führungsstil, den Arbeitsbedingungen und dem Einkommen.

Wie hoch ist die Wechselbereitschaft unter jungen Arbeitnehmern?
Etwa 35–43 % der unter 25-Jährigen sind wechselbereit.

Welchen Einfluss hat der Fachkräftemangel auf die Jobsuche?
Der Fachkräftemangel verbessert die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer und erhöht die Anzahl der offenen Stellen.

Wie wichtig sind flexible Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer?
Flexibilität und hybride Arbeitsmodelle sind zunehmend gefordert und können entscheidend für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes sein.

Welche Rolle spielt die Weiterbildung im aktuellen Arbeitsmarkt?
Der Erwerb neuer Fähigkeiten ist entscheidend für einen erfolgreichen Jobwechsel, insbesondere im digitalen Bereich.

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